Fine - Das Weinmagazin



Tre Torri Verlag, Wiesbaden
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Erscheint 4 Ausgaben


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Heft 2013 | 1, Jahrgang: 2013


Portrait Jean-Nicolas Méo (Burgund) | Verkostung Pinot Noir aus Südtirol und aus Deutschland | Spätburgunder in Oregon | Portrait Charles Chevallier (Lafite Rothschild) | Portrait Caroline Frey (Paul Jaboulet Ainé, Rhône) | Vorstellung Dom Pérignon Rosé 2002 | Portrait Marchese Piero Antinori (Toskana) | Verkostung: 12 Weltklasseweine aus der Toskana | Special: Gegenwart und Zukunft des Brunello di Montalcino | Geschichte: Weinstadt Trier | Wein in der First Class von Singapur Airlines | Hôtel Du Marc, Veuve Clicquot (Champagne) | Portrait Oliver und Thomas Haag (Mosel)





Ungläubiges Staunen beim Anblättern der neuen Ausgabe von Fine: das gibt`s doch nicht! Das ist die Jubiläumsausgabe Nr 20 nach fünf Jahren Fine. Ist dieses Hochglanzmagazin nicht gerade eben erst in der deutschen Ausgabe neu erschienen? Nein, das war 2008! Was hat sich die "Fine" alles anhören müssen an beißenden Kommentaren? "Zahnarzt-Wartezimmer-Magazin" war da noch harmlos. Aber man hat sich durchgebissen und - wie Chefredakteur Thomas Schröder im Editorial betont - die Auflage auf einem "auskömmlichen" Niveau stabilisiert. Bravo und Gratulation, schließlich setzt die Online-Konkurrenz den Print-Kollegen ja bekanntlich heftig zu ;=))

Hier nun also die Jubiläums-Ausgabe, prall gefüllt mit tollen Reportagen aus der Welt der Spitzenweine, ein rundum sehr gelungenes und abwechslungsreiches Heft mit massig Lesestoff vom Feinsten. Die Reportagen beschreiben die Weingüter Méo-Camuzet (Burgund), Lafite (Pauillac), Paul Jaboulet Ainé (Rhà´ne), Antinori (Toskana) und die Brüder Haag (Mosel), viel mehr geht wirklich nicht, allesamt absolute Spitzengüter in ihrer Region. Zusätzlich bietet Fine ein Special zum allgegenwärtigen Thema Pinot Noir alias Spätburgunder und eines über die Gegenwart und vor allem die Zukunft des Brunello di Montalcino, der vor fünf Jahren durch einen handfesten Weinskandal ins Abseits geraten war. Das Thema der Reinsortigkeit wurde hier zum Glaubens- und Wirtschaftskrieg erhoben, in Frankreich ist die Assemblage die hohe Kunst des Weinbaus.

Neben diesen ausführlichen Reportagen findet der Leser aber auch einige kleinere, jedoch trotzdem sehr interessante Berichte, z.B. über die Launch-Party für den ganz großartigen Dom Pérignon Rosé 2002. Hier erfährt man viele Details über eine noch ganz andere "Party", bei der auch ein Dom Pérignon Rosé eine sehr wichtige Rolle spielte. Es war der 14.10.1971, als der Schah von Persien die vielleicht aufwändigste Feierlichkeit des 20. Jahrhunderts ausrichtete: das 2500 jährige Bestehen des Persischen Reiches. Damals wurde der erste Dom Pérignon überhaupt ausgeschenkt, der 1959er. Von diesem Champagner gab es exakt 306 Flaschen. Die heutigen Auflagen eines jeden Dom Pérignon Jahrgangs gehen eher in die Millionen Flaschen, beim Rosé sind es natürlich viel weniger. Dennoch ist jeder deklarierte Jahrgang immer etwas Besonderes.

Einer der größten, vielleicht der größte? Kunde für Dom Pérignon ist die Fluggesellschaft Singapur Airlines, "SIA". Für ihre First Class Fluggäste kauft die Airline pro Jahr etwa 75.000 Flaschen dieses Prestige-Champagners und zusätzlich noch 56.000 Flaschen Krug Grande Cuvée. Doch damit nicht genug: der Durst der Gäste nach Grands Crus Burgunder erfordert in sechs Monaten etwa 1.000 12er-Kisten. Das entspricht bis zu 2% der gesamten Grands Crus Ernte des Burgunds - wirklich unfassbar! Mit offenem Mund vor Stauen liest man, wie die Fluglinie diese Mengen von Spitzenweinen selektiert und sich dann sichert. Staunen löst auch die Pracht aus, die das Hà´tel du Marc in Reims, das Gästehaus von Veuve Clicquot Ponsardin, verströmt. Das Haus ist frisch renoviert und repräsentiert glaubhaft den luxuriösen Charakter der Produkte des Hauses. Leider öffnet sich die Pforte nur geladenen Gästen - und da ist man bei nur sechs Zimmern ziemlich pingelig.

Eine tolle Jubiläums-Ausgabe. Fine hatte da in den vergangenen Jahren sicher manche Schwäche. Aktuell ist man wieder auf dem Höhepunkt mit großartigen Reportagen auf höchstem Niveau, inhaltlich, sprachlich und in Bezug auf die Aufmachung. In dieser Form ist das klar die Referenz aller Wein-Fachzeitschriften.



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