Perrier-Jouët

Traditionsreiches Champagnerhaus mit den berühmten Jugendstil-Flaschen der "Belle Epoque", gehört heute zu Pernod Ricard.

26, Avenue de Champagne | F-51200 Epernay | Frankreich |

Über Perrier-Jouët


1811 wurde das Champagnerhaus von dem damals 25 jährigen Pierre Nicolas Marie Perrier und seiner 19 jährigen holländischen Frau Adéle Jouët in Épernay gegründet. Der Ruhm der Qualität seiner Produkte bereitete sich rasch bis entfernte Exportmärkte aus. Über sieben Generationen verblieb das Haus in Familienbesitz, immer dem Gedanken der besten Champagnerqualität verpflichtet. Heute werden 65 ha Rebfläche in den besten Lagen der Côte de Blancs, Cramant und Avize (Chardonnay) und Ay (Pinot Nior) sowie Dizy (Pinot Meunier) bewirtschaftet. Der ganze Stolz des Unternehmens sind die Top-Lagen für Chardonnay in Cramant mit idealer SSO-Ausrichtung. Sie sind die Grundlage des Markenzeichens von Perrier-Jouët, den starken floralen Noten der Champagner. In den vergangenen 200 Jahren verzeichnet das Haus lediglich sieben Kellermeister!


Jugendstil ist das Markenzeichen, auch am Gebäude in Épernay

Als allererstes Champagnerhaus offerierte Perrier-Jouët bereits 1856 einen Brut-Champagner auf dem so wichtigen britischen Markt, war seiner Zeit jedoch zu weit voraus. Eine andere Pionierleistung war die Einführung eines Korkbrandes mit den Initialen "PJ". Der größte Coup war jedoch 1902 die Einführung der berühmten Belle Époque-Flasche. Das Design in Form weißer Anemonen stammt von Emile Gallé, Glasmacher der École de Nancy und prominenter Vertreter des Art Nouveau und beschreibt den so typischen stark floralen Charakter des Champagners. Die extrem aufwändige Produktion dieser Flaschen aber ließ keine größeren Mengen zu und verteuerte den Champagner enorm. In der Zeit der Wirtschaftskrise konnte man diese Flaschen überhaupt nicht mehr absetzen und entschloss sich zur Einlagerungen des Restbestandes. Es dauerte fast 60 Jahre, bis der damalige Marketing-Direktor die Flaschen entdeckte und ihr Potenzial als Behälter für eine Prestige-Cuvée erkannte. Auf diese Weise entstand die bis heute schönste Champagner-Flasche und das berühmteste Marketing-Vehikel des Hauses.


Das Gebäude ist ein Schmuckstück an der Avenue du Champagne in Épernay

Die Prestige-Cuvée "Belle Époque Millésimé 1964" wurde 1969 eingeführt und erstmals in Paris im Maxim sowie dem Feinkostgeschäft Fauchon angeboten. Von diesem ersten Jahrgang wurden gerade einmal 5.000 Flaschen hergestellt. Größtes Problem war dabei, eine Glasbläserwerkstatt zu finden, die die Verzierung hinreichend gut reproduzieren konnte, was schließlich mit Hilfe einer Relief-Emaillierung durch einen Kleinbetrieb gelang. Die Cuvée der Belle Époque besteht aus 50% Chardonnay, 45% Pinot Noir und 5% Pinot Meunier. 1976 wurde erstmals eine Rosé-Variante der Belle Époque präsentiert, hier überwiegt der Pinot Noir (55%). Seit kurzem gibt es auch eine "Blanc de Blancs" Version des Belle Époque. 1959 wurde Perrier-Jouët von Mumm (Konzern Seagram) übernommen und gehört heute dem Konzern Pernod Ricard. Dass der großartige Belle Époque heute noch aktuell ist belegt das Interesse der Rapper-Szene an dieser Cuvée (nachdem das Haus Roederer alles unternahm, diese Szene von Cristal wegzubekommen). Im Jahr des 200-jährigen Bestehens - 2011 - gelang es zudem, den Belle Époque 2002 als den Champagner zu Platzieren, der anlässlich der Hochzeit von Prinz Albert von Monaco mit Prinzessin Charlene ausgeschenkt wurde. Heute werden jährlich rund 500.000 Flaschen Belle Époque produziert.