Die Rothschilds und der Wein

Eine Erfolgsgeschichte aus Bordeaux




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Joachim Kurz
Gebundene Ausgabe: 283 Seiten (2006)
Verlag Econ, ISBN: 3430300053

Autor(en):
Filmjournalist Joachim Kurz ist Mitinhaber eines Medienbüros für Buchpublikationen und Drehbücher. Er veröffentlichte u.a. die Firmengeschichte "Bugatti. Der Mythos - Die Familie - Das Unternehmen"
Unser Eindruck:
Das Buch von Joachim Kurz erzählt die Geschichte der Familie Rothschild, eine der mächtigsten und reichsten Familien der Welt. Etwa die Hälfte des Buches ist den Bankiers Rothschild gewidmet, die andere Hälfte der Geschichte der Weingüter Mouton und Lafite, deren Geschicke die Familie Rothschild maßgeblich bestimmt haben. Das Buch füllt damit eine Lücke in der zahlreichen Literatur über die Familie Rothschild, deren Beziehungen zum Weinbau noch nicht entsprechend aufbereitet war. Zudem erzählt Kurz gleichzeitig einen bedeutsamen Teil der Geschichte das Aufstiegs des Bordelais zum wichtigsten Weinanbaugebiet der Welt.

Der Kauf der Güter Mouton und Lafite durch zwei Mitglieder der Familie Rothschild innerhalb von wenigen Jahren liest sich wie ein spannender Wirtschaftskrimi. Überlagert wird die Rivalität dieser beiden nebeneinander liegenden Güter durch die Klassifikation von 1855, bei der Mouton nur in die zweite, Lafite aber in die erste Kategorie erhoben wurde. Die außerordentliche Qualität beider Güter, das Synonym ihrer Produkte für puren Luxus und Exklusivität sowie die über 150-jährige Rivalität wird ausführlich geschildert. Schwerpunkt bleibt jedoch Mouton, dessen Geschicke seit den 1920er Jahren von Baron Philippe de Rothschild gelenkt werden. Sein Lebenswerk wurde 1973 durch die einzige Umklassifizierung gekrönt, die seit 1855 vorgenommen wurde: Mouton wurde als fünftes Gut in die "Premier Cru" Kategorie aufgenommen.

Für jeden Bordeaux und Mouton-Liebhaber ist dieses Buch eine höchst interessante und sehr empfehlenswerte Lektüre. Auf leicht lesbare Weise erfährt man die Hintergründe der Geschichte der berühmten Weingüter. Man erfährt, dass schon vor rund 150 Jahren die Spitzengüter im Bordelais nur für die reichsten Zeitgenossen erschwinglich waren. Und ausnahmsweise geht es mal nicht um Parker-Punkte sondern um Menschen, Ideen, Wirtschaftsinteressen und Geschichte. Und auch um deutsche Geschichte, insbesondere während der Besetzung Frankreichs im zweiten Weltkrieg.



Unsere Bewertung: