Der Amiot-Servelle Les Amoureuses 2015


Weinbewertung 4 Sterne von 5



Die Weinbergslage


Die Lage Les Amoureuses gehört ohne jeden Zweifel zu den berühmtesten und gesuchtesten Crus im Burgund. Und die Tatsache, dass es eben kein Grand Cru, sondern ein Premier Cru ist, trägt zu diesem Ruhm eher noch bei. Denn niemand widerspricht der Behauptung, dass es sich hier um eine der ganz wenigen Fehlbewertungen handelt. Gemeinsam und vielleicht noch vor dem Clos St. Jacques in Gevrey-Chambertin gehört der Amoureuses klar in die Top-Klasse der Grands Crus. Das sehen auch alle lokalen Winzer so und folglich liegen die Weinpreise für den Amoureues regelmäßig auf Grand Cru Niveau, manchmal schiebt sich diese Lage preislich sogar zwischen die beiden Grands Crus von Chambolle-Musigny, der anerkannt besten Lage Musigny und dem Bonnes Mares.

Ganze 5,40 ha, also 54.000 Quadratmeter ist diese Lage groß, was nur etwa 30.000 Flaschen dieses heiß begehrten Weins insgesamt ergibt. Nur 15 Weingüter besitzen hier Parzellen, die größten Anteile liegen bei Robert Groffier (1,00 ha), Joseph Drouhin (0,60 ha), Comte de Vogüé (0,56 ha), Jacques-Frédéric Mugnier (0,53 ha), Amiot-Servelle (0,45 ha), Christophe Roumier (0,40 ha) sowie einige andere mit weiteren Miniparzellen. Alleine diese Namen gehören allesamt zu den großartigsten Weingütern des Burgunds. Die Parzelle von Amiot-Servelle liegt gleich an der Strassenkreuzung ganz oben - und damit nur durch die Strasse vom Musigny getrennt! Wie so oft gibt es über den Ursprung des Namens einige Verwirrung - und das, obwohl der Name leicht mit "die Liebenden" zu übersetzen ist. Hartnäckig hält sich die Interpretation, dass es der kompakte Lehmboden sei, der sich bei nassem Wetter derart an das Schuhwerk bindet, dass beides - wie ein echtes Liebespaar - kaum mehr zu trennen ist. Natürlich spielt dieser wunderbare Name ganz in die Hände des Mythos dieses Weinbergs.



Der Premier Cru Les Amoureuses 2015


Schon die Farbe ist intensiv, tief Rubinrot und undurchdringlich. Offensichtlich ein Kraftpaket. Das Bukett liegt tief im Glas, schwer, zeigt noch nicht sein volles Potenzial. Reife schwarze Kirschen, schwarzer Tee, darüber ein kräftiger Vanilleton, der aber rasch verfliegt.

Am Gaumen immer noch verschlossen, ein Riese, der noch nicht vollständig erwacht ist. Satte Konsistenz, dicht, straff und doch leicht kühl. Die satte, saftige Frucht zeugt von unendlich langen Sonnenstunden. Ein schwerer Wein mit Präzision, Fokus und doch sehr feiner Harmonie. Ein Burgunder von großer Klasse für die Ewigkeit, dessen Trinkfenster vielleicht 2030 beginnt.

Im Abgang tritt dann noch eine verblüffende, am Gaumen noch verborgene Salzigkeit hervor, einfach verführerisch als Gegenpart zur mächtigen Fruchtsüße. Obwohl diese Lage kaum 300 m von dem Les Charmes entfernt liegt, lehrt das Burgund wieder einmal, dass das Terroir einen nicht für möglich gehaltenen Einfluss auf die Qualität hat. Bei Amiot-Servelle wird dieser Unterschied mit dem Laser herausgearbeitet.

Verkostet Dez 2025

Die Domaine Amiot-Servelle




Das kleine Weingut von Christian Amiot und Elisabeth Servelle in Chambolle-Musigny arbeitet sich seit Jahren beharrlich in die Spitzengruppe der lokalen Winzerelite vor. Der Stil von Amiot-Servelle liegt betont auf reichhaltigen, dichten und konzentrierten Weinen mit einem perfekt eingebundenen, aber merklichen Tanningerüst und enormer Alterungsfähigkeit. Damit unterscheidet er sich von den meisten Produzenten aus Chambolle-Musigny, die einen leichteren Weinstil favorisieren. In ihrer Struktur erinnern die Weine damit eher an die fester gebauten Weine aus dem Nachbarort Morey-St.-Denis. Alle Weinberge werden seit 2003 organisch und seit 2008 biodynamisch bewirtschaftet. Wie bei allen Spitzenbetrieben werden die Erträge strikt limitiert bis hin zur grünen Lese. Um perfekt ausgereifte Trauben zu bekommen, ist Christian Amiot im Ort meist unter den letzten Winzern, die mit der Lese beginnen.

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Der Jahrgang 2015 im Burgund


Jahrgangsbewertung 5 Sterne von 5

Das Jahr begann mit einem relativ trockenen und milden Winter, beides nicht ganz optimal für die Entwicklung der neuen Vegetationsphase. Diese setzte abrupt mit einer ersten Wärmeperiode ab Anfang April ein, ähnlich wie in 2009. Der Mai und Juni verlief ebenfalls warm, was zu einer raschen und guten Blüte im langjährigen Durchschnitt und einer Planung bei vielen Produzenten für eine etwas frühere Ernte führte. Der Sommer zeigte sich von seiner besten Seite, viel Sonnenschein mit Temperaturen leicht über dem Durchschnitt und sehr wenig, aber ausreichender Regen ließen Hoffnung auf einen großen Jahrgang aufkommen. Die Pflanzen kamen mit dem Trockenstress gut zurecht, da selbst im August extreme Hitzespitzen ausblieben und Mitte August ein ersehnter Regen das Wachstum gerade rechtzeitig neu anschob. Damit war eine langsame und vollständige Ausreifung der Trauben gewährleistet. Im Vorteil waren insbesondere alte Rebstöcke und Lehmböden. Beide Faktoren unterstützen die Wasserversorgung der Reben.

Die Ernte begann aber nicht wie geplant Ende August, da die phenolische Reife nicht erreicht war. Gleichzeitig durfte man nicht zu lange warten, denn bei den guten Wetterbedingungen schossen die Zuckerwerte schnell zu hoch, während gleichzeitig die Säurewerte zurückgehen. Beides ist nachteilig und insbesondere die wärmeren Parzellen mussten rasch geerntet werden. Die Ernte erfolgte in den ersten Septembertagen bei allerbestem Wetter. Das Burgund - wie viele andere Weinregionen in 2015 - im Glück: ein großer Jahrgang!

zum Jahrgangsbericht 2015

Weinbeschreibung


Weinbewertung 4 Sterne von 5



Die Weinbergslage


Die Lage Les Amoureuses gehört ohne jeden Zweifel zu den berühmtesten und gesuchtesten Crus im Burgund. Und die Tatsache, dass es eben kein Grand Cru, sondern ein Premier Cru ist, trägt zu diesem Ruhm eher noch bei. Denn niemand widerspricht der Behauptung, dass es sich hier um eine der ganz wenigen Fehlbewertungen handelt. Gemeinsam und vielleicht noch vor dem Clos St. Jacques in Gevrey-Chambertin gehört der Amoureuses klar in die Top-Klasse der Grands Crus. Das sehen auch alle lokalen Winzer so und folglich liegen die Weinpreise für den Amoureues regelmäßig auf Grand Cru Niveau, manchmal schiebt sich diese Lage preislich sogar zwischen die beiden Grands Crus von Chambolle-Musigny, der anerkannt besten Lage Musigny und dem Bonnes Mares.

Ganze 5,40 ha, also 54.000 Quadratmeter ist diese Lage groß, was nur etwa 30.000 Flaschen dieses heiß begehrten Weins insgesamt ergibt. Nur 15 Weingüter besitzen hier Parzellen, die größten Anteile liegen bei Robert Groffier (1,00 ha), Joseph Drouhin (0,60 ha), Comte de Vogüé (0,56 ha), Jacques-Frédéric Mugnier (0,53 ha), Amiot-Servelle (0,45 ha), Christophe Roumier (0,40 ha) sowie einige andere mit weiteren Miniparzellen. Alleine diese Namen gehören allesamt zu den großartigsten Weingütern des Burgunds. Die Parzelle von Amiot-Servelle liegt gleich an der Strassenkreuzung ganz oben - und damit nur durch die Strasse vom Musigny getrennt! Wie so oft gibt es über den Ursprung des Namens einige Verwirrung - und das, obwohl der Name leicht mit "die Liebenden" zu übersetzen ist. Hartnäckig hält sich die Interpretation, dass es der kompakte Lehmboden sei, der sich bei nassem Wetter derart an das Schuhwerk bindet, dass beides - wie ein echtes Liebespaar - kaum mehr zu trennen ist. Natürlich spielt dieser wunderbare Name ganz in die Hände des Mythos dieses Weinbergs.



Der Premier Cru Les Amoureuses 2015


Schon die Farbe ist intensiv, tief Rubinrot und undurchdringlich. Offensichtlich ein Kraftpaket. Das Bukett liegt tief im Glas, schwer, zeigt noch nicht sein volles Potenzial. Reife schwarze Kirschen, schwarzer Tee, darüber ein kräftiger Vanilleton, der aber rasch verfliegt.

Am Gaumen immer noch verschlossen, ein Riese, der noch nicht vollständig erwacht ist. Satte Konsistenz, dicht, straff und doch leicht kühl. Die satte, saftige Frucht zeugt von unendlich langen Sonnenstunden. Ein schwerer Wein mit Präzision, Fokus und doch sehr feiner Harmonie. Ein Burgunder von großer Klasse für die Ewigkeit, dessen Trinkfenster vielleicht 2030 beginnt.

Im Abgang tritt dann noch eine verblüffende, am Gaumen noch verborgene Salzigkeit hervor, einfach verführerisch als Gegenpart zur mächtigen Fruchtsüße. Obwohl diese Lage kaum 300 m von dem Les Charmes entfernt liegt, lehrt das Burgund wieder einmal, dass das Terroir einen nicht für möglich gehaltenen Einfluss auf die Qualität hat. Bei Amiot-Servelle wird dieser Unterschied mit dem Laser herausgearbeitet.

Verkostet Dez 2025

Über das Weingut




Die Domaine Amiot-Servelle

Das kleine Weingut von Christian Amiot und Elisabeth Servelle in Chambolle-Musigny arbeitet sich seit Jahren beharrlich in die Spitzengruppe der lokalen Winzerelite vor. Der Stil von Amiot-Servelle liegt betont auf reichhaltigen, dichten und konzentrierten Weinen mit einem perfekt eingebundenen, aber merklichen Tanningerüst und enormer Alterungsfähigkeit. Damit unterscheidet er sich von den meisten Produzenten aus Chambolle-Musigny, die einen leichteren Weinstil favorisieren. In ihrer Struktur erinnern die Weine damit eher an die fester gebauten Weine aus dem Nachbarort Morey-St.-Denis. Alle Weinberge werden seit 2003 organisch und seit 2008 biodynamisch bewirtschaftet. Wie bei allen Spitzenbetrieben werden die Erträge strikt limitiert bis hin zur grünen Lese. Um perfekt ausgereifte Trauben zu bekommen, ist Christian Amiot im Ort meist unter den letzten Winzern, die mit der Lese beginnen.

Jahrgangsbeschreibung


Der Jahrgang 2015 im Burgund

Jahrgangsbewertung 5 Sterne von 5

Das Jahr begann mit einem relativ trockenen und milden Winter, beides nicht ganz optimal für die Entwicklung der neuen Vegetationsphase. Diese setzte abrupt mit einer ersten Wärmeperiode ab Anfang April ein, ähnlich wie in 2009. Der Mai und Juni verlief ebenfalls warm, was zu einer raschen und guten Blüte im langjährigen Durchschnitt und einer Planung bei vielen Produzenten für eine etwas frühere Ernte führte. Der Sommer zeigte sich von seiner besten Seite, viel Sonnenschein mit Temperaturen leicht über dem Durchschnitt und sehr wenig, aber ausreichender Regen ließen Hoffnung auf einen großen Jahrgang aufkommen. Die Pflanzen kamen mit dem Trockenstress gut zurecht, da selbst im August extreme Hitzespitzen ausblieben und Mitte August ein ersehnter Regen das Wachstum gerade rechtzeitig neu anschob. Damit war eine langsame und vollständige Ausreifung der Trauben gewährleistet. Im Vorteil waren insbesondere alte Rebstöcke und Lehmböden. Beide Faktoren unterstützen die Wasserversorgung der Reben.

Die Ernte begann aber nicht wie geplant Ende August, da die phenolische Reife nicht erreicht war. Gleichzeitig durfte man nicht zu lange warten, denn bei den guten Wetterbedingungen schossen die Zuckerwerte schnell zu hoch, während gleichzeitig die Säurewerte zurückgehen. Beides ist nachteilig und insbesondere die wärmeren Parzellen mussten rasch geerntet werden. Die Ernte erfolgte in den ersten Septembertagen bei allerbestem Wetter. Das Burgund - wie viele andere Weinregionen in 2015 - im Glück: ein großer Jahrgang!

Datenblatt


Rotwein
13,5% Alkohol
Pinot Noir 100%
Die Weinlese 2015 bei Amiot-Servelle erfolgte vom 10 September bis zum 15 September.
Fermentation in Edelstahltanks nach 5-6 Tagen Kaltmazeration nach vollständiger Entrappung. Der Ausbau erfolgte in 50% neuen Eichenfässern.
18 Monate
Erzeuger / Abfüller
Domaine Amiot-Servelle | 34, rue Caroline Aigle | F-21220 Chambolle-Musigny | Frankreich |
Allergene
enthält Sulfite und Eiweiße

Datenblatt


Rotwein
13,5% Alkohol
Pinot Noir 100%
Die Weinlese 2015 bei Amiot-Servelle erfolgte vom 10 September bis zum 15 September.
Fermentation in Edelstahltanks nach 5-6 Tagen Kaltmazeration nach vollständiger Entrappung. Der Ausbau erfolgte in 50% neuen Eichenfässern.
18 Monate
Erzeuger / Abfüller
Domaine Amiot-Servelle | 34, rue Caroline Aigle | F-21220 Chambolle-Musigny | Frankreich |
Allergene
enthält Sulfite und Eiweiße
Chambolle-Musigny, Premier Cru Les Amoureuses 2015

440,00 €
0,75 l (586,67 €/l)
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Domaine Amiot-Servelle

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