Mythos Romanée Conti, Burgund


Der Weinberg "La Romanée-Conti" liegt im Herzen der burgundischen Côte de Nuit in der Gemarkung der Ortschaft Vosne-Romanée. Zwischen Vosne-Romanée und Vougeot liegen oberhalb der legendären Straße N74 innerhalb von nur 2 km mit die berühmtesten Lagen Burgunds überhaupt.




Man sollte meinen, diese Prestigelage ist nicht zu verfehlen, wenn man von der Ortsmitte in Richtung Berghang läuft. Zudem gibt das ebenfalls berühmte Steinkreuz der "Domaine de La Romanée-Conti" (DRC) eine gute Orientierung. Dennoch brausen Weinfreaks mit ihren schweren SUVs oftmals mehrfach an diesem 1,81 ha kleinen Flecken Erde vorbei und sind dann dankbar für konkrete Hinweise von besser präparierten Fußgängern.

Die Grand Cru Lage Romanée Conti gehört ausschließlich der DRC, ist also eine "Monopollage". Der durchschnittliche Ertrag des seit 1512 in der heutigen Form bestehenden und 1945 neu mit Pinot Noir bestockten Weinbergs liegt bei 55 hl, rund 7.300 Flaschen (ca. 600 Kisten). Der Boden ist schwer, kalk- und tonhaltig und deutlich rot-braun gefärbt. Der Name "Romanée" stammt aus dem Jahr 1661 und deutet auf eine römische Ruine in der Nähe hin. Der heutige Name geht auf den Erwerb der Lage 1760 durch den Fürst De Conti zurück, der dem Boden mit frischem Lehm aus dem Saône-Tal neues Leben einhauchen wollte.

Wie bei heute vielen Gütern im Burgund erfolgt der An- und Ausbau der Weine aus Respekt vor der hohen Qualität von Boden und Frucht nach biodynamischen Prinzipien (seit über 20 Jahren!). Auf eine vollständige Reifung der Trauben wird genau geachtet, auch wenn dies Ernteverluste bedeutet. Nach genauester Selektion wird der Wein zwischen drei und vier Wochen lang vergoren. Beim Ausbau werden zu 100 % neue Fässer verwendet.


Blick über Romanée Conti auf den Ort Vosne-Romanée

Der aus der Lage Romanée Conti erzeugte Wein ist nicht nur extrem teuer, sondern auch nur extrem schwer zu erhalten. Der sehr hohe Preis liegt auch an der Vermarktungspolitik der DRC, die die Käufer zwingt pro Flasche Romanée Conti 11 andere, ebenfalls nicht billige Grand Cru Flaschen anderer Lagen zu erwerben. Diejenigen, denen es vergönnt war den Wein zu verkosten schwärmen von Wucht, Tiefgang und Substanz, gepaart mit einzigartiger Eleganz und Finesse der Weine. Einen feineren Pino Noir scheint es auf diesem Planeten nicht zu geben, vor allem dann, wenn man den Weinen die empfohlene Mindestlagerung auf der Flasche von rund 15 Jahren zukommen lässt. Sehr gute Jahrgänge mit Legendenpotential in der jüngsten Vergangenheit waren 1985, 1990, 1995, 1999, 2002, 2005, 2009 und 2010. Die Preise dieser Flaschen bewegen sich über 10.000.- € pro Flasche!


La Romanée Conti gehört heute den Familien Leroy und de Villaine