Großflaschenkeller Hospiz am Arlberg


Das Hospiz am Arlberg in Österreich ist ca. 800 Jahre alt und seit langer Zeit ein berühmtes Hotel inmitten eines der größten Skigebiete Österreichs. Der Besitzer, Adolf Werner, hat Anfang der 1980er Jahre damit begonnen, große Bordeauxweine zu kaufen und dann auch systematisch zu sammeln. Dabei faszinieren ihn die ganz großen Formate mit 12-, 15- und 18 Litern, Flaschen, die teilweise von den Châteaus nur für ihn abgefüllt werden. Dabei war es zunächst nicht ganz einfach diese großen Formate zu bekommen, musste er doch auf eigene Rechnung die Flaschen und die Korken anfertigen lassen.


Die große Hotelanlage des Hospiz liegt in St. Christoph am Arlberg

Heute hat sich das Hospiz mit seiner nur zwei Gehminuten entfernt liegenden Hütte "Hospiz-Alm" zu einem Mekka nicht nur der Skifahrer, sondern auch der Gourmets und Weinfreaks entwickelt. In drei öffentlich zugänglichen Weinkellern unter dem Hotel und der Alm sind die Sammlungen der sehr seltenen und auch sehr teuren Weinflaschen zu bewundern. Mehrere Sommeliers kümmern sich um die Keller und die staunenden Weinliebhaber mit großem Geldbeutel in den verschiedenen Lokalen. Denn praktisch alle Flaschen kann man im Lokal öffnen lassen und zu dem ausgezeichneten Essen (16/20 Gault Millau Punkte) trinken. Die Beratung durch die Sommeliers ist sehr sachkundig und hoch professionell, im Hospiz wird beim Gast und beim Wein nichts dem Zufall überlassen. In der rund dreimonatigen Wintersaison werden in den Restaurants etwa 200 Großflaschen ausgeschenkt, dazu unzählige Magnum- und Doppel-Magnumflaschen. Der Fokus des Kellers liegt eindeutig auf Bordeaux-Weinen, aber es gibt auch eine erhebliche Auswahl an österreichischen und italienischen Spitzenweinen, zudem eine ordentliche Champagnerauswahl.


Der Bruderschaftskeller liegt direkt unter der Kapelle

Im Hospiz selbst befindet sich der Bruderschaftskeller unterhalb der Kapelle. Hier lagern, nur wenige Schritte vom Restaurant entfernt, viele wertvolle Flaschen, darunter auch eindrucksvolle Vertikalen großer Châteaus, auch der Premiers. Sehr schön anzusehen sind die reich verzierten Eisenregale in dem alten Gemäuer, der Prototyp eines romantischen Weinkellers mit immer optimalen Klimaverhältnissen.

Noch spektakulärer ist aber der Großflaschenkeller in der Hospiz-Alm, einer modernen und großen aber dennoch urigen Skihütte, die sich Abends in ein exklusives Restaurant verwandelt. Als Keller wird dabei der damals vorgeschriebene Luftschutzkeller verwendet, die noch vorhandene etwa 20 cm dicke Eisen-/Betontüre schützt die wertvolle Sammlung offensichtlich perfekt. Der Eindruck für den Weinfreak nach dem Eintritt durch diese Türe in den Keller ist schon fast überwältigend: über 2.000 Großformatflaschen (> 3,0 Liter) feinster Bordeauxweine sind hier ausgestellt in Regalen, an den Wänden und sogar an der Decke hängend. Die Stars des Kellers hängen gleich links an der Wand: sieben 12 l Flaschen Cheval Blanc 2000, die weltweit einzigen Flaschen dieser Größe. Drei Flaschen wurden zu einem Preis von 48.000 € bereits verkauft, hängen aber noch an Ort und Stelle (wie einige andere Flaschen auch).


Der neue Weinkeller nur wenige Schritte entfernt bietet noch viel Platz

In einem Nebenraum wurden weitere 200 qm Weinkeller geschaffen, um der rasch wachsenden Sammlung genügen Raum zu geben. Auch hier lagern unter perfekten Bedingungen schon zahlreiche wertvolle Flaschen.

Das Hospiz am Arlberg ist mittlerweile ein Hot Spot für Weinfreaks, etwa 70 % der Gäste kommen extra wegen der Keller und der fantastischen Weinkarte. Gerade bei größeren Gesellschaften sind Großflaschen optimal und spektakulär. Die Preise für die Weine orientieren sich am Marktpreis, sind aber durchaus fair kalkuliert. Im gesamten Hotel wird man von Weinlegenden "verfolgt", überall stehen Vitrinen mit (leeren) Flaschen, hängen zu Bildern gerahmte Etiketten (u.a. Margaux 1900, ...) und Fotos, Menükarten und Teilnehmerlisten von unglaublichen Verkostungen. Alles, was in der Weinfachwelt Rang und Namen hat war schon im Hospiz, Adolf ("Adi") Werner kennt sie alle. Seine Beziehungen zu den Châteaus sind legendär, zudem kauft er die Weine auch nur direkt ab Château (über eine eigene Weinimportfirma).


Die Sammlung des Adi Werner ist wirklich einmalig

Ein Ausflug ins Hospiz ist nicht ganz billig, für Weinfreaks aber sicher unvergesslich. Besonders hervorzuheben ist die große Freundlichkeit der Gastgeber auf allen Ebenen, fast jeder noch so ausgefallene Wunsch wird prompt erfüllt, auch wenn Weinfreaks bisweilen anstrengend sein können und abends spät mit Stativ und Kamera noch einmal alleine in den Keller wollen - kein Problem!