Champagne Jahrgang 2010




Man kann sich kurz fassen: 2010 war in der Champagne extrem schwierig. Das Jahr startete mit einem sehr kalten Winter (bis -20°C), gefolgt von einem ebenfalls kühlen Frühjahr. Der Frühsommer begann warm und trocken und damit sehr vorteilhaft für eine schöne Blüte. Trotz einer einsetzenden Trockenheit folgte im Juli und August eine dynamische Wachstumsphase, in der sich der Vegetationsverlauf beschleunigte.

Ab dem 15. August regnete es tagelang sintflutartig, genau zum falschen Zeitpunkt. Alleine an den beiden Tagen des 15. und 16. August fiel mehr Regen als im Durchschnitt zweier Monate. Der Feuchtigkeitsdruck resultierte in weit verbreiteter Fäulnis, die den hektisch arbeitenden Ernteteams alles abverlangte, um einigermaßen gesunde Trauben zu ernten. Gab es in den Chardonnay-Parzellen im Süden der Champagne noch leidlich Grund zur Hoffnung, war der Pinot Noir erheblichem Botrytis-Druck (Grauschimmelpilz) ausgesetzt. Dass es ab Mitte September wieder etwas trockener wurde, half dann auch nicht mehr.

Der Jahrgang 2010, noch bis in den Norden des Burgunds zwar kühl aber herausragend, ist in der Champagne ein sehr schwacher Jahrgang, der wohl nur von wenigen Häusern als Jahrgangs-Champagner deklariert werden wird. Eine der ganz großen Ausnahmen ist der Dom Pérignon 2010.