Maremma


Seit einigen Jahren boomt der Weinbau in der Maremma. Dieser Küstenstreifen der südlichen Toskana zieht sich von Livorno nach Süden bis an die Grenze von Latium und erstreckt sich somit über eine Länge von rund 200 km. Von einem einheitlichen Anbaugebiet kann man nicht sprechen, eher von einem Ausweichgebiet für die sehr teuer gewordenen, berühmten Appellationen der Toskana. Die Maremma mit der Stadt Grosseto im Zentrum ist noch nicht vom Weinbau dominiert, bietet dafür aber sehr gute klimatische und geologische Voraussetzungen. Insbesondere französische Rebsorten kommen mit diesem Klima bestens zurecht und liefern hier großartige Weine.

Eine Sondersituation ist der kleine Streifen der Appellation Bolgheri nahe der Stadt Castagneto Carducci. Streng genommen ist Bolgheri ein Teil der Maremma, betont aber aufgrund seiner großen Bedeutung als Heimat der berühmten Weine Sassicaia, Ornellaia und Masseto seine Eigenständigkeit. Dafür versuchen sich Weingüter in der Umgebung von Bolgheri, z.B. aus Suvereto, in die Nähe der berühmten Nachbarn zu bringen.

Die Maremma hat durch den riesigen internationalen Erfolg der sog. Super-Tuscan genannten französischen Rebsorten-Cuvées eine eindrucksvolle Serie von Großinvestitionen im Weinbau gesehen. Sehr bekannt geworden sind die Weine von Monteverro, Petra, Tua Rita, Fattoria Le Pupille und anderen Weingütern, die in der Maremma weit verstreut liegen. Nur wenige Weingüter blicken auf eine längere Weinbau Tradition zurück, am ehesten noch Le Pupille.

Es ist sehr spannend zu sehen, ob es die Maremma schafft, ein eigenes Weinprofil zu entwickeln. Die Landschaft bietet jedenfalls neben sehr guten Voraussetzungen für große Weine vor allem einmalige Landschaften und das Meer stets in der Nähe. Als uraltes Etrusker-Land kommt hier aber auch die Kultur nicht zu kurz.